Richtig Anweiden – So geht's!
- Isabel
- 17. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Richtig Anweiden – So geht's! 🌿🐴
Der Winter ist geschafft, die Sonne kommt raus, die Wiesen werden grüner – hach, der Frühling ist da! Und unsere Pferde freuen sich mindestens genauso wie wir, endlich wieder raus auf die saftige Weide zu dürfen. Doch bevor das Weideabenteuer starten kann, steht etwas Wichtiges auf dem Plan: Anweiden! Warum das so entscheidend ist und wie du es für dein Pferd angenehm und gesund gestaltest, erfährst du hier. Locker, leicht und mit einem Lächeln

Warum ist langsames Anweiden wichtig?
Anpassung der Darmflora
Während des Winters sind die Mikroorganismen im Verdauungstrakt deines Pferdes auf die Verarbeitung von Heu und anderen Raufuttermitteln spezialisiert. Ein plötzlicher Wechsel zu frischem Gras kann dieses empfindliche Gleichgewicht stören. Die Folge: Fehlgärungen, die zu Koliken, Kotwasser oder Durchfall führen können. Eine schrittweise Einführung von Weidegras ermöglicht es der Darmflora, sich anzupassen und stabil zu bleiben.
Vermeidung von Hufrehe
Frisches Frühlingsgras enthält hohe Mengen an Fruktan, einem Zucker, der im Dickdarm fermentiert wird. Bei übermäßiger Aufnahme kann dies zu einer Übersäuerung führen, die das Risiko für Hufrehe erhöht. Studien haben gezeigt, dass ein langsames Anweiden dieses Risiko deutlich reduziert.
Kontrolle der Energiezufuhr
Junges Gras ist nicht nur zuckerreich, sondern auch energiedicht. Ein abruptes und ausgedehntes Weiden kann zu einer übermäßigen Energieaufnahme führen, was insbesondere bei leichtfuttrigen Pferden zu Übergewicht und damit verbundenen Gesundheitsproblemen führen kann. Durch kontrolliertes Anweiden behältst du die Energiezufuhr im Blick, kannst ggf. schnell handeln und das Training entsprechend anpassen.

Fruktane im Gras – was ist das überhaupt?
Fruktane sind quasi der Notfallspeicher der Pflanzen. Wird viel Zucker produziert (z. B. bei Sonnenschein), aber wenig verbraucht (z. B. bei Kälte oder Trockenheit), wird er als Fruktan gespeichert. Klingt clever – ist aber fürs Pferd riskant.
Denn Fruktane wandern in den Dickdarm, werden dort fermentiert und können fiese Stoffwechselprobleme und Hufrehe auslösen. Deshalb ist das Timing beim Anweiden so wichtig!
Die Rolle von Grasarten & Nährstoffen
Nicht jedes Gras ist gleich! Besonders das beliebte Deutsche Weidelgras ist ein echter Zuckerheld (bis zu 36 %!) und sollte bei empfindlichen Pferden gemieden werden.
Auch der Boden macht’s aus: Fehlen wichtige Nährstoffe, stockt das Wachstum – aber die Pflanze speichert weiter Zucker. Also wenn du´s wirklich wissen willst: Bodenanalyse machen, ausgewogen düngen, und schon hat man gesunde Gräser für gesunde Pferde.
Wetterbedingte Fruktanrisiken
Hier ein kleiner Spickzettel für die Einschätzung:
Wetterlage | Fruktangehalt |
Sonnig + kalte Nacht | Sehr hoch |
Sonnig + warme Nacht | Mittel |
Bewölkt/Regen + warme Nacht | Niedrig |
Trockenheit | Hoch |
Tipp: Nach frostigen Nächten lieber am Nachmittag weiden lassen.

Anweiden: So geht´s!
Heu vor dem Weidegang
Füttere deinem Pferd vor dem Weidegang ausreichend Heu. Das kann den Heißhunger auf frisches Gras reduzieren und verringert die Aufnahme großer Mengen an Fruktan.
Langsame Steigerung der Weidezeit
Beginne mit kurzen Weidezeiten von etwa 5–10 Minuten pro Tag und erhöhe diese schrittweise um 10–15 Minuten täglich über einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen - noch besser 4 Wochen. So kann sich der Verdauungstrakt deines Pferdes langsam an das frische Gras gewöhnen.
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Beobachte dein Pferd
Achte während der Anweidephase auf Anzeichen von Kotwasser, Durchfall, oder Hufrehe. Auch Augenausfluss und ein saurer/gähriger Geruch aus Maul, Nase und am gesamten Körper sind Hinweise auf eine Übersäuerung. Bei ersten Symptomen reduziere die Weidezeit und frage gegebenenfalls deinen Tierarzt.
Regelmäßige Bewegung nicht vergessen
Zusätzliche Bewegung hält den Stoffwechsel in Schwung, unterstützt die Verdauung und hilft beim Energieabbau. Also: Spaziergang, Longiereinheit oder einfach Toben auf dem Platz – hauptsache aktiv!
Tipps, damit dir und deinem Pferd das Anweiden Spaß macht
Mach’s zu einem kleinen Ritual: gleiche Zeit, gleiche Abläufe. Handy aus.
Belohnung danach? Wie wärs mit einem schönen Moment in der Sonne?
Sei Achtsam mit dir und deinem Pferd. Spür die Füße fest auf deinem Boden, atme lang und tief ein und wieder aus.
Nimm dir Zeit und genieße die Frühlingsmomente mit deinem Pferd. Beobachte die Natur, wie sie aus ihrem Winterschlaf erwacht und alles wieder zu leben beginnt.
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